Präsenz
Ihr Weg zu Veränderung, Lernen und Wachstum
- Körperliche und stimmliche Präsenz. Oder: wie Sie sich Raum nehmen.
- Präsenz als Grundlage der Selbstfürsorge: Atem, Achtsamkeit, Entspannung
- Mentale Präsenz: Von Moment zu Moment im Hier und Jetzt
- Die Präsenz des Gegenübers: Achtsames, empathisches und aktives Zuhören. Die Wirkung der Anderen.
- Therapeutische Präsenz: Atmosphäre schaffen für Veränderung, Heilung und Wachstum
Im Jahr 1874 waren Benjamin Disraeli und William Gladstone Kontrahenten im Wahlkampf um den Posten des englischen Premierministers. Eine Journalistin soll an zwei Abenden - in der Woche vor der Wahl - mit jeweils einem der beiden Herren ein Interview geführt haben. Danach habe man sie gefragt, wer denn Wohl die Wahl gewinnen würde. Sie antwortete „Bei Mr. Gladstone hatte ich das Gefühl, ich spreche mit der wichtigsten Person des gesamten britischen Empires. Bei Mr. Disraeli hatte ich das Gefühl, er spricht mit der wichtigsten Person des gesamten Empires!“ Wer hat diese Wahl wohl gewonnen?
Im Zuge meines Lehrauftrages an der Universität Innsbruck befrage ich meine Studierenden gleich zu Beginn des Semesters, was sie mit dem Begriff Präsenz verbinden. Semester für Semester erhalte ich ähnliche Antworten: Die Fähigkeit, sich körperlich und stimmlich Raum zu nehmen. Und: Anwesend zu sein, mit allen Sinnen. Im Hier und Jetzt.
Doch Präsenz bedarf einer Ergänzung. Dieser Begriff beschreibt auch die Fähigkeit, mit einem anderen Menschen wirklich in Kontakt zu treten. Sodass sich diese Person das Gefühl hat, wirklich gehört und gesehen zu werden; und damit akzeptiert. Erst dann wird Ihr Gegenüber Sie als präsent beschreiben.
Der amerikanische Neurowissenschaftler und Psychiater Steven Porges liefert mit seiner Polyvagal Theorie eine spannende neurophysiologische Erklärung für diesen Aspekt der Präsenz. Sie basiert auf der Möglichkeit der Co-Regulierung unserer autonomen Nervensysteme. Wenn wir, beispielsweise als Vortragende - oder als Therapeut*innen -, Signale der Sicherheit aussenden, übermitteln wir dem autonomen Nervensystem der uns Zuhörenden - respektive unserer Patient*innen - Sicherheit und Wohlbefinden. Zu diesen Signalen gehören unter anderem eine offene Körperhaltung, direkter Blickkontakt, lebendiges Mienenspiel, ruhiger Atem, ein entspannter Stimmklang und eine lebendige Sprachmelodie. Dieser neuro-physiologische Zustand fördert eine Atmosphäre des Lernens und der Veränderung; und im therapeutischen Kontext - wie Shari Geller - beschreibt - Heilung und Entwicklung.
Was Prof. Porges als Weg zur therapeutischen Präsenz beschreibt, gilt aber eigentlich für sämtliche Situationen, in denen wir etwas bewegen, verändern oder zum Lernen anregen wollen; etwa im Unterricht, in Sales- oder Business-Präsentationen, in Meetings und im Verkauf. Porges nennt hier kommunikative Fähigkeiten, die auch Teil jedes guten Schauspieltrainings sind. Er liefert mit seiner Polyvagal Theorie die neuro-physiologische Erklärung für die Nützlichkeit körperlichen und stimmlichen Aufwärmens. Eigentlich für alle Übungen, die "in Präsenz" bringen.
Im Grunde ist Präsenz das Geheimnisse all jener Menschen, die wir gerne um uns haben, in deren Gegenwart wir uns aufgehoben fühlen und denen wir mit Begeisterung zuhören. Ich mache Sie gerne mit diesem wichtigen Aspekt nachhaltiger Kommunikation vertraut.
- Sie gewinnen an körperlicher und stimmlicher Präsenz.
- Man hört Ihnen gerne zu.
- Ihr Gegenüber fühlt sich wahrgenommen und akzeptiert.
- Sie kreieren eine konstruktive Gesprächsatmosphäre.
- Sie ermöglichen Entwicklung, Lernen, Wachstum.